Als erste sei gesagt das Bananenstauden welche als winterhart deklariert werden, nicht ohne Hilfe über den Winter kommen!!!
Die Pflanze kann in 3 Kälteverträglichkeitsstufen unterteilt werden.
Die angegebenen Werte gelten für die handelsübliche Musa basjoo, sikkimensis und sikkimensis Red Tiger sind frostempfindlicher siehe Pflanzenarten!
1. Die Blätter halten bis circa um die 0°C aus.
2. Der Stamm (Scheinstamm) circa -2°C bis -5°C.
3. Das Rhizom circa -10°C bis -20°C.
Winterhart ist nur das Rhizom (Wurzelnmasse) !!!
Solltes nur das Rhizom den Winter überstehen, ist die Pflanze abgestorben und im nächten Frühjahr bilden sich nurnoch neue Ableger.
Damit die Bananenstaude aber nach circa 4 Jahren auch Früchte trägt, muss die Pflanze (der Scheinstamm) den Winter auch überstehen und in unseren kalten Breitengraden ist das ohne Hilfe nicht möglich.
Dafür gibt es 3 gute Möglichkeiten, die ich hier ausführlich Beschreiben werde :
Ist die einfachste Möglichkeit mit dem geringsten Arbeitsaufwand, aber auch dem grössten Risiko das es schief geht!
Ich selbst habe sie noch nicht ausprobiert, werde es aber warscheinlich diese Jahr ausprobieren.
Sobald der erste leichte Frost im Herbst eintritt und Die Staude aufhört weiter zu wachsen (keine neuen Blätter mehr produziert).
Wird der Scheinstamm auf 30-50 cm herunter geschnitten, am besten mit einem scharfen Messer einen leicht schrägen Schnitt quer durch den Scheinstamm.
Anschliessend mit einem Haufen Stroh oder Laub bedecken!
Laub :
Hat den Vorteil das es Kompostwärme produziert, aber den Nachteil das es feucht ist.
Stroh :
Ist ein guter Dämmstoff und ausserdem trocken.
Bei mir ist es den Winter über sehr kalt im Garten mit langen Bodenfrostzeiten, -10°C bis -20°C sind möglich.
Desswegen würde ich bei mir unten einem Laubhaufen aufschütten der Kompostwärme produziert und darüber eine Dämmschicht aus Stroh um die Wärme drinnen zu halten.
Bei Temperaturen von -5°C bis -10°C reicht aber eine der beiden zum dämmen.
Zusätzlich würde ich noch empfehlen ein Plane drüber zu spannen, damit es nicht vollregnet oder zumindestens ein Netz drüber zuspannen damit es bei Sturm nicht weggeweht wird.
Schritt 1 :
Arbeitsaufwand ist ein wenig höher, dafür aber auch die sicherste Variante!
Auch hier spätestens beim ersten Frost anfangen.
Schritt 2:
Die Banane ausgraben, im Idealfall einen kleinen Kreis um die Pflanze herum mit den Spaten abstechen um die Ableger oder sich eventuell grad unter der Erde bildenden Ableger nicht zu beschädigen und Pflanze vorsichtig mit dem Spaten herrausheben.
Anschliessend in einen passenden Topf / Kübel pflanzen und ins Winterquartier stellen...Haus, Dachboden, Garage die Temperaturen sollten dort aber nicht bis auf 0°C fallen, Idealfall mindestens +10 °C.
Im Frühjahr kann ab Mai wieder ausgepflanzt werden, dabei sollte der Wurzelballen der sich den Winter über im Topf
gebildet hat, vorsichtig gelösst werden.
Die aufwändigste Methode, aber auch sehr sicher, es hat eben nicht jeder Platz um im Winter seine Pflanzen reinzustelllen.
Bei mir waren es nur 2 einzelne Bananenstauden, desshalb reichten Bambusstöckte für das Gerüsst, bei mehren Pflanzen muss stabiler gebaut werden.
Mit Kanthölzern und Holzlatten, aber das Prinzip ist das Gleiche!
Schritt 1 :
Als erstes werden bei der freistehenden Banane die Stangen in einem Rechteck angeordnet um die Banane in den Boden gesteckt, anschliessend mit Draht fixiert und stabilisiert.
Danach den Sack unten aufschneiden, überstülpen und mit Heringen im Boden feststecken.
Bei der Banane im Kübel wird vor den Stangen, der Kübel noch mit Styroporplatten verkleiden, in einen Sack stellen und zusätzlich mit Stroh ummanteln.
Freistehende Pflanze:
Schritt 2 :
Danach den unteren Teil mit Stroh auffüllen.
Freistehende Pflanze:
Kübelpflanze:
Schritt 3 :
Anschliessend werden die Styroporplatten rundherum aufgestellt, mit Packetklebeband oder einem festen Schnur umwickellt und den Kasten bis oben mit Stroh aufgefüllt.
Danach wird der Sack hochgezogen, festgeklebt und einen Styropordeckel abgedeckt.
Schritt 4 :
Zum Schluss noch ein zweiter Sack drüber der mit Bändern fixiert wird und fertig ist das Winterquartier.
Freistehende Pflanze:
Kübelpflanze:
Für die ganze Aktion wurden um die 10 Styroporplatten verbraucht (circa 20 Cent pro Stück), Die Stangen und den Draht hatte ich noch rumliegen (2-3 Euro pro Stück je nach Länge und Material)...die Styroporplatten eigentlich auch!
2 Säcke Stroh 7 Kg (zusammen 2 x 7.50 Euro) direkt beim Bauern bekommt man das aber auch nachgeschmissen, hatte es nur eilig.
Nachfragen lohnt sich in jedem Fall.
Später brauchte ich noch ein wenig mehr und habe dann für einen grossen Beutel, wie den für 7.50 Euro nur 1 Euro bezahlt.
3 Beutel für 22,50 Euro oder für 3 Euro, da fällt die Entscheidung denke ich leicht!
Die Übergrössenbeutel gab es im 5er Pack für 5 Euro.
Kauft man alles Neu aus dem Baumarkt = circa 51,00 Euro
Mit Stroh vom Bauern nur noch = circa 32,00 Euro
Ich hatte wie gesagt fast alles schon daheim und so wird es auch den meisten Gartenfreunden gehen, dann werden die Kosten so im Bereich von 15 - 32,00 liegen, alles in allem recht günstig.
Im Frühjahr :
Im Mai sah das ganze nach dem auspacken so aus, beide Bananenstauden haben den Winter überstanden und sogar die Ableger sind in der Box weitergewachsen.
Jetzt das Stroh entfernen und mit einem scharfen Messer die verwelkten Teile von der Bananenstaude vorsichtig lösen und dann kann auch schon der Sommer kommen.
Anmerkung :
Die Kübelpflanze wurde von mir nur 2 mal den ganzen Winter über gegossen, damit das Wasser ablaufen kann, wird unten ein kleines Loch in den Sack geschnitten.
Bei der freistehenden Banane sind beide Ableger eingegangen, dies hat aber nichts mit der Überwinterungsmethode zu tun gehabt!
Vor Jahren haben wir uns mit dem Rindenmulch einen Pilz mit eingeschleppt, der sich seither im Vorgarten breitgemacht hat.
Beim öffnen der Box stellte ich fest das, das Stroh komplett mit Pilzfasern durchwachsen war und sie werden die Ableger als Nährboden benutzt haben, da von ihnen nur noch Schleim übrig gewesen ist.
Auch auf der Mutterpflanze waren schon kleine Pilze, sie war aber zu gross um schon komplett zersetzt gewesen zu sein.